Spätestens als weit in der zweiten Halbzeit bei einer sicheren 3:1-Führung der gegnerische Spielmacher in dessen eigener Hälfte gleich von drei BBlern attackiert und mit dem Ball bis an die Außenlinie getrieben wurde, war klar, dass es an diesem Tag nur einen Sieger geben konnte und durfte. Enorm lauf- und kampfstark, spielerisch überlegen und abgeklärt, präsentierte sich BB abermals in herausragender Verfassung und lieferte (unter vielen sehr guten) das vielleicht beste Saisonspiel ab.
Priebe kam mit der Empfehlung von zwei Siegen gegen die beiden Hauptkonkurrenten um die Meisterschaft JFK und Turbine (5:3 und 6:1) an die Boyenstraße gereist; insofern war schon vorher klar, dass es diesmal ein anderes Spiel als das reichlich einseitige in der Hinrunde werden würde. BB zeigte sich allerdings völlig unbeeindruckt von der verstärkten Priebe-Mannschaft, war im Gegenteil eher noch zusätzlich motiviert, auch dieses Hindernis in bewährter Manier aus dem Weg zu räumen. Die überragenden Nils, Dominik und Felix dominierten von Beginn an das Mittelfeld und unterbanden alle gegnerischen Angriffsversuche schon im Ansatz, so dass Priebe in der ersten Hälfte zu keiner einzigen echten Torchance kam. Zugleich trieben sie zusammen mit Bruno das Spiel nach vorne an und in der Spitze sorgte Matze für viel Unruhe. Diverse gute und schön herausgespielte Einschussmöglichkeiten wurden leider nicht genutzt, sonst hätte das Spiel schon früher entschieden werden können, abermals stand der gute Torwart, mal der Pfosten, mal die mangelnde Schussgenauigkeit im Weg. Die erlösende Führung fiel dann bezeichnenderweise nicht nach einem durchdachten Spielzug, sondern nach einem Gewühl im gegnerischen Strafraum und einem beherzten Kullerball von Matthias, der gemächlich vor den Augen des auf dem falschen Fuß erwischten Torwarts ins lange Eck rollte. Nach der Pause machte BB unverändert weiter und setzte Priebe früh unter Druck; beinahe zwangsläufig fielen schnell das 2:0: wunderschön von Felix auf Matze aufgelegt, der den gegnerischen Torwart umkurvt und ins leere Tor einnetzt, und das 3:0 durch einen wuchtigen Kopfball von Dominik nach Freistoß von Bruno (Einzigartig in der Bertha Becks Geschichte gibt es das erste per Video aufgezeichnete Tor unter diesem Text zu sehen. Es war das 3:0 von Dominik.). In der verbleibenden halben Stunde vergab BB einige gute Chancen, das Ergebnis noch zu erhöhen. Stattdessen kam Priebe durch ein Eigentor nach einer Ecke noch zum Ehrentreffer und versuchte, sich durch zum Teil grenzwertige Grätschen zurück ins Spiel zu kämpfen, allerdings ohne Erfolg. Eine weitere sehenswerte Kombination kurz vor Schluss von Dominik, der den Ball an der Strafraumgrenze durchsteckt auf Bruno, der souverän abschließt, bedeutete das 4:1 und den angemessenen Schlusspunkt unter ein erstklassiges Spiel.
Danke an den erkrankten Jan für diese beeindruckenden Aufnahmen.