Wer zu spät kommt, bestraft den Gegner.

Bertha Becks traf am Sonntagmorgen um neun Uhr (!) im Stadion Rehberge zum ersten Mal in dieser Saison auf den im Mittelfeld etablierten Aufsteiger Charité Olé.

Zwar kamen – wie zu erwarten – 12 von 13 Spielern zu spät zum Treffpunkt (8.15 Uhr) und konnten sich daher nur rudimentär warm machen, doch Bertha Becks war direkt voll da und startete schwungvoll in das vielleicht beste Spiel der Saison. Das war umso überraschender, weil eine Vielzahl von Absagen zu zahlreichen Umstellungen führte.

So starte René wieder zwischen den Pfosten und war der gewohnt starke Rückhalt in den wenigen Situationen, in der das souveräne Innenverteidiger-Duo um Andrej und Tom etwas zuließ. Auf den defensiven Außenpositionen starteten Lennart und Paul (später dann mit Routinier Seb), die nach hinten nichts anbrennen ließen und sich immer wieder gefährlich nach vorne einschalteten. Auf der 6er-Position trieb Nils einige seiner Medizin-Kommilitonen in den Wahnsinn und eroberte eine Vielzahl von Bällen. Die gewonnenen Bälle wurden anschließend schnell über Arthur und Dominik nach vorne und vermehrt auf die Außen gebracht, wo Fabi und Stefan Robin als Mittelstürmer mehrfach gut in Szene setzten.

So resultierte das 1:0 aus dem schönsten Spielzug des Spiels. Dieser wurde über die linke Seite durch Arthur und Paul initiiert, landete bei Fabi, der klasse auf Robin durchsteckte und Letzterer dem Torwart aus 10 Metern keine Abwehrchance ließ. In der Folge erspielte sich Bertha Becks weitere gute Chancen, von denen wieder einmal Robin eine zum 2:0 in der 30. Minute nutzte. Hierbei lief BB die Hintermannschaft von Charité clever an, Nils gewann den zweiten Ball und bediente Robin, der aus der Drehung aus 17 Metern volley per Vollspann ins linke Eck traf – ein Klassetor.

Im Verlauf der ersten Halbzeit hatte BB weitere Chancen das Spiel frühzeitig zu entscheiden, doch weder Paul (freigespielt von Arthur) oder Fabi (nach Zuspiel von Dominik) konnten frei vor dem gegnerischen Torwart den Sack zu machen.

Die dickste Chance des Spiels blieb jedoch Robin überlassen, der nur Sekunden nach Wiederanpfiff nach einer überragender Vorarbeit von Hannes über die rechte Seite freistehend aus sechs Metern zum Abschluss kam, aber nur die Stabilität der Unterlatte testete.

So wurden die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit noch einmal spannend, da Charité Olé einen großen Laufaufwand in die Waagschale warf und das in der 1. Halbzeit so starke Kombinationsspiel von Bertha Becks gehörig unter Druck setzte. Zählbares sprang dabei jedoch nicht heraus, da die (angehenden) Ärzte entweder an der souveränen Defensive oder schlussendlich am sicheren René scheiterten.

Die Entscheidung dann in der 70. Minute. Hierbei konnte ein Ball im Aufbauspiel der Mediziner abgefangen werden und wurde von Fabi schnell auf Dominik weitergeleitet, der sich aus 18 Metern freistehend nicht zweimal bitten ließ und per Schlenzer ins lange Eck traf.

Zehn Minuten später war Robin nach einem langen Ball auf und davon und konnte nur noch durch ein Foulspiel im 16er gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Dominik sicher zum 4:0 Endstand.

In der Folge war der Wille der sich bis dahin teuer verkaufenden Mediziner gebrochen und BB hätte noch den einen oder anderen Treffer mehr erzielen können, aber Stefan per Heber und Dominik per Direktabnahme verfehlten das 5:0 jeweils um Haaresbreite.

Nichtsdestotrotz kann das Spiel, v.a. hinsichtlich des (offensiven) Kombinationsspiels, zum Besten zugeordnet werden, was BB in dieser Saison auf den Rasen gebracht hat. Gegen das schnelle und meist direkte Spiel des Vorjahresmeisters hatte der gute Aufsteiger insgesamt keine Chance und so ist der Sieg letztlich auch in dieser Höhe verdient.

Für Bertha Becks wird es in den letzten vier Spielen nun darum gehen, diese Form zu konservieren, um zumindest noch den Vizemeistertitel an die Boyenstraße zu holen. Mehr war in dieser Saison aufgrund der schwankenden Leistungen zu Beginn der Rückrunde leider nicht drin…